Die Kälte hat Deutschland weiter fest im Griff: Am Flughafen München wurden wetterbedingt mehr als 150 Starts und Landungen abgesagt – Skifahrer an der Zuspitze konnten sich hingegen freuen. Auch am Wochenende soll es kalt bleiben.
Nach frostigen Temperaturen zum meteorologischen Winteranfang bleibt es in Deutschland auch am Wochenende eisig kalt. “Tagsüber bewegen wir uns oftmals im leichten Dauerfrostbereich, nur in den Niederungen des Südens und Westens sind zarte Plusgrade möglich”, sagte der Meteorologe Marcel Schmid vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Zudem fällt vor allem im Süden und Südosten noch Schnee.
Bereits in der Nacht auf Freitag und am Morgen war es in Süddeutschland bei Schneefall und Glätte zu Dutzenden Unfällen gekommen. Mehrere Menschen wurden verletzt. Bei einem Unfall auf der Autobahn 81 bei Mundelsheim in Baden-Württemberg gab es insgesamt sieben Verletzte, davon vier Schwerverletzte.
Am Flughafen München mussten mehr als 150 Starts und Landungen witterungsbedingt abgesagt werden. Gründe dafür seien Schneefall und niedrige Temperaturen, sagte ein Sprecher. Mindestens eine Start- und Landebahn musste immer frei bleiben, weil die Bahnen im Wechsel geräumt wurden.
Skisaison an der Zugspitze gestartet
Skifahrer durften sich hingegen über die Bedingungen freuen: Mit frischem Neuschnee begann an der Zugspitze die Skisaison. “Starker Schneefall, schlechte Sicht – aber pure Freude über massenhaft Schnee”, fasste die Sprecherin der Bayerischen Zugspitzbahn, Verena Tanzer, den Auftakt an Deutschlands höchstem Berg zusammen. Seit 2007 habe es mit mehr als zwei Metern nicht mehr so viel Schnee zum Saisonstart gegeben. Vor allem Einheimische mit Saison- und Jahrespässen zogen demnach ihre ersten Schwünge auf über 2000 Metern Höhe. Drei Lifte waren in Betrieb, acht Pisten konnten befahren werden – mehr als sonst zum Start.
Auch im Sauerland gingen nach dem frühen Wintereinbruch die ersten Skilifte in Betrieb, ebenso im thüringischen Oberhof – das sei so früh wie seit zehn Jahren nicht mehr, teilte der Skiliftbetreiber mit. Schon Mitte der Woche hatte der Winterbetrieb mit Liften im Schwarzwald begonnen, einen Tag später folgte das Söllereck im Allgäu. Der starke Schneefall in den vergangenen Tagen hatte die Reihenfolge bei der Saisoneröffnung etwas durcheinandergewirbelt. Auf Hessens höchstem Berg, der Wasserkuppe, zum Beispiel soll dann der Skibetrieb an diesem Samstag beginnen.
“Es muss mit allem gerechnet werden”
Auch die weiteren Aussichten sind frostig: Am Samstag lässt sich die Sonne laut DWD nur im Norden zeitweise blicken, ansonsten ist der Himmel bedeckt oder sogar stark bewölkt. Vom Alpenrand bis zur Lausitz fällt zeitweise Schnee, am Alpenrand und in den Alpen mitunter kräftig. Die Temperaturen liegen zwischen minus fünf und null Grad, im Süden und Westen können sie leicht in den Plusbereich rutschen. Bei ähnlichen Temperaturen bleibt es am Sonntag tagsüber meist trocken, zudem scheint zeitweise die Sonne. Nur im Norden und Osten kann es örtlich noch etwas schneien. Schnee kündigt sich am Abend auch für den Westen an.
“Zum Start in die neue Woche bleibt es sehr spannend beim Wetter”, so DWD-Meteorologe Schmid. “Von Schnee über Regen bis hin zu gefrierendem Regen muss mit allem gerechnet werden.” Die Temperaturen liegen am Montag zwischen minus vier und null Grad in der Ost- sowie zwischen null und fünf Grad in der Westhälfte, am wärmsten wird es am Oberrhein. Im Norden und Nordosten sowie südlich der Donau ist es längere Zeit sonnig und meist trocken. In den anderen Landesteilen schneit es gelegentlich, im Westen und Südwesten können am Abend Schnee und Regen fallen. Örtlich kann der Regen zudem gefrieren, sodass Glatteisgefahr besteht.